„Also“, begann Jamie schließlich, als sie gegessen hatte und mittlerweile den dritten Kaffee in den Händen hielt. „Welsh ist hier und ihr seid hier, um mich wegzuholen?“
Thrace nickte, Dawer bejahte es und Océan sah sie einfach an.
„Ihr erzählt mir aber auch zeitgleich, dass er einer der Männer ist, die [...] Ihr wisst, dass das ein Fehler war“, stellte sie mehr fest, als dass sie fragte.
Thrace verzog das Gesicht. „Gut möglich.“
„Ganz sicher“, meinte Dawer und nahm einen großen Schluck seines eigenen Kaffees. „Und ganz sicher, hast du jetzt auch irgendwas Leichtsinniges vor. Und auch ganz sicher, werden wir dich davon abhalten. Und wenn wir dich auf deinem Pferd festbinden und so nach Fellwart zurückbringen müssen.“
„Und felsenfest sicher“, echote sie seinen Tonfall, „werde ich das nicht mit mir machen lassen. Fesselspiele gibt es bei mir nicht, werter Herr Vollidiot.“
Trotz der Ernsthaftigkeit des Gespräches schaffte die Kleine es, mit diesem Spruch alle zum Grinsen zu bringen.
„Noch ein Tabu also?“, stieg Dawer in ihren Scherz ein.
„Sagen wir so. Die, die es verlangt haben, konnte ich überzeugen, es nicht mehr zu verlangen.“
„Mhh“, war Dawers geschmunzelte Reaktion.

„Kay“, fragte er leise. „Bitte. Was ist los?“
Sie schüttelte nur den Kopf.
„Ich kann’s Euch sagen“, sprach Denner.
„Dich frage ich aber nicht!“, knurrte Jenson ihn an. „Vielleicht verpisst du dich lieber!“
Der Zwerg kicherte. „Nee. Ich werde sicherstellen, dass sie reinen Tisch macht.“
„Was meint er, Kay?“
„Sagt es oder ich tu’s“, warnte Denner erneut.
Gerade wollte Jenson aufstehen, um ihm eine reinzuhauen, da legte Kays Hand sich auf seine.
„Es tut mir leid, Jen. Ich wollte nicht, dass du es erfährst. Du hast so viel um die Ohren und du tust schon so viel.“
„Was, Kay?“
Sie griff nach einem Papier auf dem Tisch und hielt es ihm hin. Jenson nahm es, überflog die erste Zeile und wusste, was es war, ohne auch den Rest zu lesen.
„Das ist nicht der Einzige“, kam es wieder vom Zwerg und diesmal war Kay zu langsam, um ihn aufzuhalten. Jenson stand auf, war in einer Sekunde um den Tisch und seine Faust landete zielsicher in Denners Visage. Der Zwerg kippte mit dem Stuhl nach hinten, landete hart, rollte aber blitzschnell herum und stand sofort wieder auf den Füßen. Aus seiner Nase quoll Blut.
„Verdammte Scheiße!“, fluchte er und wischte mit dem Handrücken über Mund und Nase. Es half nicht. Das Rot rann und tropfte auf sein Hemd und den Boden. Sein Blick schoss zu Kay. „Was sollte das?!“
Kayleigh schwieg. Sie kämpfte um ruhigere Atemzüge.
„Darf hier jetzt jeder jeden schlagen, oder was?!“, rief der Zwerg weiter. „Sagt was?!“
Kayleigh holte stockend Luft. „Bitte geht, Lord Denner.“