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Pseudonym ja oder nein, und was zum Henker ...?

Hey Frrrrreunde,

da isse wieder. Hat doch länger gedauert, was? Na ich hab’s ja gleich gesagt, regelmäßig wird’s nicht. Hab’s nicht so mit erzwungenen Regelmäßigkeiten. *äffchen, das sich die augen zuhält emoji*
Nu ist aber ein neuer Tag (oder Woche? Oder schon Monat? mmm) mit Muse und ich habe auch gleich ein Thema von meiner Themenliste gewählt, das vielleicht für ein paar von euch interessant ist. Alle anderen können ja auf den nächsten Post warten. ;P

Ihr habt es gelesen. Heute geht es um das Thema Pseudonyme.
Ich habe eins. Mein Alter Ego, -Sari Eis-. Ich werde sie in einem gesonderten Post ausführlicher vorstellen. ;)

 

Was ist nun aber ein Pseudonym? Wieso sollte ich mich dafür oder dagegen entscheiden? Braucht man das, als Schriftsteller und/oder Autor, unbedingt? Wie wählt man es? Welche Richtlinien muss ich beachten? Und gibt es Einschränkungen?


Sicher sind das nicht alle Fragen, die euch dazu einfallen. Wenn ihr mehr habt, schreibt’s gern in die Kommis oder mir eine Mail. Ich gebe mein Bestes, euch die Antworten zu geben, die ihr braucht.

(Disclaimer: Ich bin keine Anwältin oder sonstige Expertin. Alles, was ich schreibe, basiert auf meinen Erfahrungen und der ausführlichen Recherche im weltweiten Netz.)

Auf ins Gefecht nun, Kameraden! Lasset uns Wissen schaffen und erweitern, falls es nicht schon da ist.

      1. Frage Numero Uno. Was ist ein Pseudonym?

Es ist ein Name oder eine Bezeichnung, die eine Person verwendet, um nicht den Klarnamen preisgeben zu müssen. Der Klarname ist der Name, der auf deinem Ausweis steht, insofern du einen zu deinen Heiligtümern des T...Besitzes zählst. In meinem Fall also Stefanie Worbs.
Das war einfach, oder? :D Schon geht’s auf zu Frage II.

      2. Wieso sollte ich mich dafür oder dagegen entscheiden?

Ein klares Dafür ist in meinen Augen, wenn dein Name (leider) einfach nicht passt oder er dir schlicht nicht als Autorenname zusagt.
Ich würde beispielsweise als Gertrude Nasenpieper keine Erotikromane veröffentlichen. (Wobei ... mmm ... es könnte Interesse schüren. ^^) Auch würde ich als Helga - nein nicht Hufflepuff, das wäre schon wieder cool, wenn auch verboten, also nennen wir sie schlicht Bunt - allgemein Bücher veröffentlichen. Helga Bunt passt, meines Erachtens, nicht zur Fantasy. Zumindest nicht, wenns High etc. ist. (Auch hier. Zu den Genres kommt ein extra Post ;) ) Kindergeschichten würden zu einer Helga Bunt passen. Zu einer Nasenpieper, falls sie den Namen wirklich nutzen möchte, vielleicht Krimis?
Meiner bescheidenen Meinung nach sollte der Name immer zum Genre passen. Uuuund jetzt kommts.
Ey! Dein Name klingt voll auch nicht nach Fantasy! Also halt mal die Füße still, Mädel!
Ja, ja, ja. Ruhig Blut. Stimmt. Mein Name klingt leider gar nicht nach Fantasy. Aber ich würde behaupten, Worbs ist wenigstens kein Allerweltsname. Zu meinen Gründen, warum ich meinen Klarnamen trotzdem nutze, auch wenn er wenig nach Fanatsy klingt ... ihr habt’s erraten, kommt ein Post. ;) Vermutlich im Zusammenhang mit Sari Eis. Weiter im Thema also. Jedenfalls würde ich in o.g. Fällen ein Pseudonym wählen, wenn es um das Genre Fantasy geht.

Warum soll ich das überhaupt? Gehts nicht auch ohne?
Ein klares Dagegen kann ich anbringen, wenn dein Wunschname schon vergeben ist. Es würde rechtliche Konsequenzen geben, wenn du dich einfach Christopher Paolini, Stephenie Meyer oder Sebastian Fitzek nennst. Die gibt’s eben schon im Bereich Schriftstellerei. Blöd, aber was soll man machen? Außerdem willst du ja einzigartig sein. Also ist ein bereits benutzter Name eh ohne Sinn, ne?
Auch dagegen spricht, dass du dann eben immer diesen Namen verwenden musst, wenn du für dein Werk wirbst. Ein Pseudonym ist quasi jemand anderes. Klar, du stehst vor den Leuten, aber sie werden dich nicht unbedingt als Maria oder Paul Schmidt sehen. Sie kennen deinen Klarnamen vielleicht gar nicht und werden dich dann eben nur mit dem Pseudonym ansprechen. Ist ja nun nicht unbedingt was Schlechtes und der eigentliche Sinn dahinter. Trotzdem kanns eben auch unschön werden, denn ... und nun greife ich die Frage vor, es gibt Richtlinien zu beachten.

       3. Auf was muss ich achten, wenn ich ein Pseudonym nutzen möchte?
Als Erstes, wie schon erwähnt, es darf noch nicht vergeben sein. Gibt es schon einen Schriftsteller, der Helga Hu... Bunt heißt, dann nimm den Namen nicht. Es drohen Klagen und Strafen. Auch eine Helga Hufflepuff darf vermutlich keine Bücher veröffentlichen. Hier könnte die gute J. K. Rowling was dagegen haben, denn Helga Hufflepuff ist ihre Schöpfung und sie ist nun schon mal weltweit bekannt.

Zweitens, auch ein Pseudonym muss mit dir als Person verbunden werden können. Ich meine damit, dass du nicht einfach einen Namen aufs Cover schreiben kannst und damit unerkannt bleibst. Spätestens im Impressum muss dein Klarname auftauchen.
Eine Lösung hierfür wäre ein Pseudonym-Service. Das sind Firmen, die bieten gegen Aufpreis an, in deinem Impressum als Anschrift zu stehen.
Jetzt denkst vielleicht: „Wen juckts? Lass ich das Impressum einfach weg.“
Nee, nee. Lass es lieber, das Weglassen. Denn in Deutschland gibt es eine Impressumspflicht. Und einfach nur dein Pseudonym als Namen eintragen geht auch nicht. Außer natürlich, du hast es in deinem Ausweis eintragen lassen, aber auch das ist nicht so einfach. Dazu weiter unten mehr.

Kurze Anmerkung zum Impressum.
Es MUSS ins Buch! Alles andere ist nicht rechtens und kann zu Bußgeldern führen!
Ein Impressum beinhaltet u.A. deinen Klarnamen (voll ausgeschrieben) und eine ladungsfähige Anschrift. Das heißt, auch ein Postfach ist nicht zulässig. Sollte jemandem etwas in deinem Werk aufstoßen, muss er dich postalisch direkt erreichen können. Klagen etc. benötigen eine Meldeadresse.
Hast du einen Verlag, (einen richtigen, keinen Onlinedistributor wie epubli, neobooks, Amazon), dann steht meist der im Impressum. Als Selfpublisher wird es vermutlich deine private Anschrift werden. Außer du hast jemanden, der seine Anschrift zur Verfügung stellt. Jedoch muss er vertrauenswürdig sein, denn solltest du wirklich Post bekommen, muss er sie dir natürlich zeitnah aushändigen. Auch ein Pseudonym-Service arbeitet auf diese Weise, kostet aber eben Geld.

Du siehst also, ein Pseudonym zu nutzen ist nicht ganz so leicht, wenn du deine wahre Identität zu 100 Prozent verbergen möchtest.

       4. Braucht man jetzt also unbedingt einen Künstlernamen, als Schriftsteller und/oder Autor?
Nein. Dein Name ist dein Name. Du kannst damit tun, was du willst. ABER es ist eben ungünstig, wenn du Sebastian Fitzek heißt und unter diesem Namen jetzt dein Debüt rausbringen willst. Da war ein anderer S.F. schneller und es ist für dich einfach blöd gelaufen.
Am besten prüfst du die Verfügbarkeit deines Namens im Verzeichnis der Deutschen National Bibliothek. Es geht auch über Amazon und Google. Findest du ein Buch mit deinem Namen drauf, das nicht von dir ist, tja, leider ungünstig. Dann wirst du wohl ein Pseudonym wählen müssen. Aber auch hier, prüfe unbedingt, ob es schon vergeben ist!

       5. Gibt es Einschränkungen?
Das ist wohl nun schon ausführlich erklärt. Gibt es.
* Vergebene Namen sind nicht zulässig.
* Eventuell musst du damit rechnen, dass jemand dir einen Strick dreht, wenn du unter Lieschen Müller Erotikromane veröffentlichst und eine andere Lieschen Müller sich dadurch angegriffen fühlt. Eine prüde, alte Fistel zum Beispiel, die irgendwo in einem dunklen, schlecht belüfteten Büro glubtscht und vor sich hin murrt, weil sie in einem dunklen und schlecht belüfteten Büro arbeiten muss, statt im leichten Sommerwind auf dem Balkon tolle Bücher schreiben zu können. Gibt halt immer mal wieder solche Leute. Leider hat man darauf aber keinen Einfluss.
Btw. Funfact. Es gibt noch eine Stefanie Worbs, die recht präsent im Web ist. Bin durch meine Recherche damals auf sie gestoßen. :D  Die Gute leitet ein betreutes Wohnen im Allgäu. ^^ Grüße an dieser Stelle, falls du das zufällig liest.
* Ja und es gibt eben die Einschränkung, dass du dein Pseudonym nicht einfach überall verwenden kannst. Außer es steht in deinem Ausweis. Dafür musst du aber bekannt genug sein. Überregional ist hier das Zauberwort. Also nicht nur unter Freunden und Bekannten, sondern in ganz Deutschland. Du brauchst dafür Nachweise, wie ¹die Mitgliedschaften in Verbänden (VS, Selfpublisher-Verband…), eine Mitgliedschaft in der Künstlersozialkasse, Anmeldung bei der VG Wort, ein Schreiben deines Agenten, das Cover deines Buches in einem bekannten Verlag, dein Künstlername in der BILD-Bestsellerliste, Abrechnungen deines E-Book-Händlers, Artikel über dich in überregionalen Medien, Ausdrucke deiner Facebook-Fanseite mit Anzahl der Fans etc.

       6. Last but not least. Wie entscheide ich nun über einen Künstlernamen, wenn ich sage:

           „Ja, ich will einen.“?
Wie du willst. ;)
Wähle den Namen deines Opas, wenn er dir gefällt und du sein Andenken hochleben lassen willst. Oder wähle den Mädchennamen deiner Mama. Wähle den zweiten Vornamen deinen Papas, wenn er einen hat. Wähle eine Kombi aus den Namen. Wähle einen frei erdachten oder mach es wie ich und nimm ein Anagramm aus deinem Klarnamen.
Es kam mal das Thema auf, ob auch ein alleinstehender Name möglich ist. Klar, warum nicht? Allerdings liest sich das eventuell merkwürdig. Ich kenne kein Beispiel dafür. Am beliebtesten sind immer noch zwei Namen. Vor- und Zuname. Oder Kürzel und Zuname.
Es gibt unzählige Möglichkeiten. Vielleicht gibt es auch einen Namen, denn du gern als Klarnamen gehabt hättest. Ist ja nicht jeder zufrieden mit der Wahl seiner Eltern. XD Am Ende hast du fast freie Hand bei der Wahl des Namens, der das Buchcover zieren wird.

 

Sei dir nur bewusst, dass deine Leser dich unter diesem Namen kennenlernen. Sie werden deine Bücher damit verknüpfen und nach dem Namen suchen, wenn sie neue Werke von dir lesen wollen.


Ich bin von Unlesbaren immer ziemlich eingeschüchtert. Ein Beispiel wäre Andrzej Sapkowski. Und ja, ich musste jetzt die Schreibweise googeln und hin und her gucken, damit ich den richtig schreibe. *äffchen emoji*
Ganz ehrlich, du gehst in einen Buchladen und fragst nach dem neusten Buch eines Autors. Klar, die sollten sich auskennen. Aber auch die Leute dort sind nur Menschen. Jetzt steht ihr beide am PC. Du kennst den Namen des Autors, kommst aber nicht auf den Buchtitel. Tja und dann steht ihr da ... Andre Sabkofskie ... Andrae Saboski ... And ... ach lassen wir das.
Außergewöhnlich ist toll! Keine Frage. Und der Gute heißt nun mal so. Außerdem ist er Pole und dort ist das sicher ein normaler Name. Ich wollt’s auch nur mal anmerken, dass ein im wahrsten Sinne fantastischer Name nicht unbedingt immer, die beste Wahl sein muss.
Note to Mr Andrzej Sapkowski. I love your Witcher Saga. :)

Und damit wären wir am Ende, des heutigen Blogs. Ich hoffe, ich konnte euch ein paar Unklarheiten nehmen. Falls noch Fragen offen sind, seid ihr herzlich eingeladen, sie zu stellen. :)

Ich widme mich nun wieder meiner derzeitigen Geschichte und wünsche euch noch einen entspannten Sonntag.

Eure Steffi :)


¹Quelle https://www.selfpublisherbibel.de/der-kuenstlername-wie-sie-ihn-eintragen-und-welchen-nutzen-er-hat/ )

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