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Stille Wasser sind ... musikalisch

Monatelang postet sie nicht einen Blogpost und dann kommt nicht mal was zu ihren eigenen Büchern. Pah. Mein Blog. ;P
Immerhin isser noch am Leben. ^^
 
Nun also gleich rein ins Thema! woop woop!
Kurze Einführung, um was es nun ganz genau geht. Im Instagram haben eine paar Leute eine Challange gestartet. Jede Woche gibt einer von ihnen einen seiner Charaktere frei und lässt die Teilnehmer über sie schreiben. Natürlich mit einem Thema.
 
Die herzensgute Blaenk Jones (schaut unbedingt mal auf ihrem Blog und Insta vorbei. Aber nicht jetzt sofort. Erst hier lesen ;) ) hat uns als erstes ihren Thomas zur Verfügung gestellt. Thomas ist überaus still. Ein Hintergrundcharakter, wenn man so will. Er spricht nicht, ist die meiste Zeit nicht wirklich anwesend (geistig) und na ja. Er hats halt nicht so mit sozialen Kontakten. (Nehme ich an.) So wirklich input gibts von ihm nicht. Jedenfalls, dachte ich, passt er perfekt zu meinem Zane. Der hats ja bekanntlich auch nicht so mit dem Reden. Als Wolf ist das auch nicht so wirklich machbar.
 
Das Thema? Ja ihr habts ja sicher schon erraten. "Thomas hat Redebedarf".
 
Tatsächlich möchte er etwas sagen. Und wer wäre besser geeigent als Zuhörer, wenn nicht Zane Cathcard, der Werwolf, der nie Mensch wird.
Hier also meine kleine Interpretation von Blaenks Sohn Thomas, der nicht spricht, aber auch was zu sagen hat.
Viel Spaß. :)
 
*******
 
... was zum, geht es Thomas durch den Kopf. Verwirrt dreht er sich einmal um sich selbst. Er steht auf einer Wiese. Das Grün gehört wohl zu dem protzigen Haus, das unweit steht. Sonst ist rings um ihn nur Wald. Hinnehmend zuckt er mit den Schultern und läuft los in Richtung Haus. Wo auch immer Blaenk ihn jetzt schon wieder hingeschrieben hat, es wird nichts Gutes sein. Aber was sollte er tun, als es zu akzeptieren?
Auf der Veranda stehen ein paar bequem aussehende Möbel aus Bast, oder so. Thomas wählt einen Sessel, lässt sich nieder und zückt unbewusst sein Messer. Gedankenverloren stichelt er in der Armlehne herum, als es hinter ihm leise im Takt klickt. Das Geräusch von Krallen auf Holzboden.
Er wirft einen Blick über die Schulter und sieht .... einen enorm großen Wolf. Das Tier ist silbergrau und hat fast weißgraue Augen mit einem Hauch von Blau. Der Wolf ist wirklich abnormal groß.
Was hat Blaenk hier vor?
Der Wolf scheint friedlich zu sein. Er tappt an dem Sessel vorbei, auf dem Thomas noch immer einfach zuschauend sitzt, macht einen Satz auf das Sofa gegenüber, lässt sich brummend fallen und richtet den Blick auf Thomas. Der seinerseits mustert das Tier ohne jegliche Regung.
Der Wolf brummt.
„Was?“, entfleucht es Thomas, worüber er selbst überrascht ist.
Erneut kommt ein Brummen und auf dem Tisch erscheint ein Brief. Thomas holt ihn sich und liest im Stillen: „Willkommen auf Green Manor, Thomas. Ich hätte lieber Vein gehabt, aber na ja. Man kann im Leben nicht immer haben, was man will. Jetzt bist also du hier. Dein Gegenüber ist Zane. Er ist ein Werwolf und nein, er wird sich nicht verwandeln. Frag also nicht danach. Zane ist aber ein sehr guter Zuhörer. Ich denke, ihr könntet Freunde werden. Es ist sonst keiner im Haus. Dich hört also niemand weiter;). Viel Spaß. Steffi.“
Wer zur Hölle ist Steffi?, geht es ihm gerade noch durch den Kopf, da wird ihm klar, was das hier werden soll. Sein Blick richtet sich auf Zane, der ihn einfach erwidert.
„Ich soll mit dir reden?“
Der Wolf dreht den Kopf leicht zur Seite.
„Warum?“
Ein zweiter Zettel erscheint. „Ja – Nein Fragen, Thomas. Er wird dir sonst nicht antworten können. Bei allen Göttern, dass das immer alle vergessen. Und hör auf mit dem Messer im Sessel rumzustochern. Sonst hetze ich dir Memphis auf den Hals.“
Thomas zieht die Brauen nach oben und die Luft durch die Nase ein.
„Reden. Gott. Warum?“ Er lässt den Kopf in den Nacken sinken.
Zane murrt zustimmend.
Thomas richtet den Blick auf ihn. „Du machst es richtig. Ich sehe schon, warum du dich nicht verwandelst. Das Gelaber ist schon anstrengend.“
Erneut murrt Zane.
„Kannst du mich beißen? Dann könnte ich auch ein Werwolf werden. Wird könnten zusammen abhängen und schweigen.“
Zane knurrt und es hat fast den Anschein, als verdrehte er die Augen.
„Weißt du, was cool ist? Musik.“
Eine Gitarre erscheint aus dem Nichts.
Ein minimales Lächeln stellt sich auf Thomas’ Zügen ein. Er bemerkt es, runzelt die Stirn und hört auf, zu lächeln. Das war merkwürdig. Und er hat jetzt schon Schmerzen im Gesicht davon. Trotzdem greift er das Instrument und beginnt leise eine Melodie zu spielen.
„Wenn ich spiele, halten alle die Klappe“, lässt er den Werwolf wissen. „Selbst Juby hält dann mal den Rand.“ Die Töne fließen und erfüllen die Luft. „Ich glaube, ich verstehe, was hier abgeht“, spricht er schließlich weiter, ohne im Spiel innezuhalten. „Du bist auch eine Romanfigur, stimmts?“
Zane murrt zustimmend.
„Ha. Und diese Steffi ist deine Autorin?“
Erneutes Murren.
Er nickt. „Cool. Hier ist es sehr viel friedlicher als bei uns. Okay. Wir sind auch allein hier.“
Erneut scheint der Wolf die Augen zu verdrehen und erneut zuckt es in Thomas’ Mundwinkeln.
Schweigend spielt er weiter, wechselt dabei nach Lust und Laune die Melodien, bleibt aber bei einer ruhigen Tonfolge. Irgendwann kommt von gegenüber ein Schnarchen. Der Wolf ist eingeschlafen.
Thomas lächelt. Mittlerweile fällt ihm das recht leicht. Er lässt die Melodie ausklingen, atmete tief durch und schaut sich um. Es ist doch schon ziemlich still hier. So ganz ohne seine Pappenheimer fühlt es sich merkwürdig an. Und plötzlich fehlt ihm Juby tatsächlich, die ihn jetzt mit alle den Worten, die er nicht gebraucht, überschütten würde. Als würde sie alles sagen, was er sich verkneift.
Und Oka, die immer einen Tee für ihn kocht, wenn er mal schlecht drauf ist. Also immer.
Und Taylor, der irgendwie stets ein gutes Wort parat hat. Auch wenn man es gar nicht hören will.
Man, selbst der Blödföhn Vein fehlt hier irgendwie. Auch wenn seine dummen Sprüche überhaupt nicht fehlen. *aus dem Off kommt was geflogen, das Thomas nur haarscharf verfehlt* *Grummeln und Murren sind zu hören*
„Kann ich bitte nach Hause?“, fragt Thomas ins Nichts. „Auch wenns hier recht schön ist und so ...“
Auf der Wiese erscheint ein Leuchten, das zu einem Portal heranwächst. Auf der anderen Seite kann man sämtliche „Molintery Warriors“ um einen Tisch stehen sehen (Beerpong spiegelnd) und in Thomas’ Brust hüft sein Herz tatsächlich ein Mal.
Er steht auf, gibt dem Werwolf im Vorbeigehen einen Klaps und weckt ihn damit. „War schön mit dir. Danke fürs Zuhören und die Auszeit, aber hier isses mir dann doch zu still.“ Damit geht er, wischt sich das leichte Lächeln mit etwas Mühe aus dem Gesicht – blöde Sprüche kann er am wenigsten gebrauchen – und tritt durch das Portal zurück in seine eigene Welt und vor allem zu seinen Leuten.
*****

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Kommentare: 1
  • #1

    Fabienne Lämmel (Sonntag, 11 April 2021 21:05)

    Hallo Steffi,
    tolle Geschichte! Ist tatsächlich ganz schön lang geworden! Die Idee, dass es Thomas am Ende zu ruhig sein könnte - darauf wäre ich nie gekommen! �
    Ich hoffe, noch ein paar Geschichten zum #figurenfrühling von dir zu lesen!
    Liebe Grüße Fabienne